Die Brücke

 

Unsere Geschichte

Our Bridge ist eine unpolitische, religiös unabhängige Hilfsorganisation, die sich für den Schutz, die Unterbringung und die Schulbildung von Vollwaisen, Halbwaisen und Kindern mit Behinderungen in den Krisengebieten des Nord-Irak einsetzt.

Unsere Geschichte beginnt mit dem Völkermord an den Jesiden im August 2014. Mitten in der Nacht überfallen die Mörder des selbsternannten Islamischen Staats die Region Shingal im Norden des Irak. Es ist die Heimat der Jesiden, einer religiösen Minderheit, die seit Jahrhunderten unter der Verfolgung von Islamisten leidet und um ihre Existenz kämpft. Es ist, als würde es Blut regnen. Die Väter und Söhne der Jesiden werden auf Marktplätze und offene Felder getrieben und aus dem Rücken ermordet. Die Mütter und Töchter werden tief ins Land verschleppt und in dunklen Hinterzimmern versklavt. Der schwarze Sturm hinterlässt eine Generation von traumatisierten Waisenkindern ohne Zuhause, ohne Beschützer und ohne Zukunft.

Zu Zehntausenden erreichen die jesidischen Flüchtlinge in den Wochen nach dem ersten Tag des Völkermordes das rettende Ufer am See von Mossul. In den UN-Auffanglagern wie Scharia, Xhanke und Zakho oder in verlassenen Ruinen und selbstgebauten Zelten lassen sich die geschundenen Familien nieder, kümmern sich um ihre Verletzten und Kranken, kämpfen um ihr Überleben und warten auf ihre Vermissten. Sie kommen aus den Bergen von Sindschar, wo sie sich tagelang vor den Mördern des Islamischen Staates versteckt hatten, ohne Nahrung und Wasser, einer erbarmungslosen Hitze von über 40 Grad ausgeliefert. Viele ihrer Familienangehörigen verhungerten und verdursteten in ihren Armen. Die Augen der Kinder sahen Dinge, die kein Menschenherz unbeschadet zu überstehen vermag.

Die Verhältnisse und Strukturen in den Auffanglagern nützten den Starken und ließen die Schwachen im Stich. Witwen mit jungen Kindern und Säuglingen waren hilflos auf sich alleine gestellt. Schnell waren die Kapazitäten der UN-Lager erschöpft, und so waren die Familien, die es nicht rechtzeitig schafften, gezwungen, sich außerhalb des Lagers in inoffiziellen Lagern ein Zuhause aus dem Nichts zu bauen. Der größte Feind waren nun keine schwarz-vermummten menschlichen Bestien mehr, sondern das lebensfeindliche Wüstenklima. Auf die erbarmungslos heißen Sommertage folgte ein schonungsloser Winter mit eiskalten Winden. Dehydration, Kreislaufzusammenbrüche, Erkältungen und Lungenentzündungen forderten viele weitere Todesopfer.

Geboren aus der Not dieser Kinder wird Our Bridge einige Wochen nach dem Völkermord von deutsch-kurdischen Studenten in Oldenburg gegründet. Es soll eine Brücke geschlagen werden, um die Kinder rechtzeitig mit den lebensnotwendigen Hilfeleistungen zu versorgen und ihnen ein Licht in der Dunkelheit zu sein.

 

 

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