Mein Name ist Mazin und ich bin 12 Jahre alt. Ich lebe mit meinen Eltern, meinen fünf Brüdern und meiner Schwester in dem Dorf Khanke im Nordirak. Dort wohnen wir gemeinsam in einem alten Gebäudekomplex. Das Haus ist noch nicht fertig gestellt. Wir leben hier also ohne Fenster und Türen. Die haben wir angebracht mit Planen und Decken. Das ist nicht nur windig sondern auch laut und undicht. Es ist immer ungemütlich bei uns. Wir leiden sehr unter den schwierigen Lebensumständen. Mein Vater arbeitet als Zimmermann und meine Mutter ist Hausfrau. Daher ist das Geld auch knapp. Zudem haben wir ständig Angst, dass wir die Wohnung verlassen müssen, weil es fertig gebaut werden soll und verkauft wird.
In meiner Heimatregion Shingal führten wir ein schönes Leben mit unseren Freunden, Nachbarn und Verwandten. Wir hatten Land, mein Vater baute Obst und Gemüse an. Wir hatten genug Geld für ein schönes Leben.
Als im August 2014 die Kämpfer des Islamischen Staates unsere Dörfer überfielen, flohen wir zuerst in die nahegelegenen Berge. Von dort aus dann weiter über Syrien nach Kurdistan. Die andere erzählen mir manchmal von der Zeit. Ich war zwar dabei, ich erinnere mich aber zum Glück kaum. Sprechen möchte ich auch nicht darüber. Das bereitet mir zu viel Angst.
Ich bin sehr glücklich, das Bildungszentrum Harman von Our Bridge besuchen zu dürfen. Dort werden wir in verschiedenen Bereichen unterstützt. Am liebsten mag ich Sport, Kunst und die verschiedensten Spiele. Ich kann hier immer Fahrrad fahren. Das macht richtig Spaß.
Ich träume davon später ein berühmter Fußballspieler werden zu können.